Die Ursache der Milchzahnkaries ist meist ernährungsbedingt. Auch bei guter Mundhygiene lässt sich Milchzahnkaries bei zuckerreicher Ernährung kaum verhindern. Ein zusätzlicher Faktor ist auch die Zusammensetzung der bakteriellen Flora im Mund und die Antwort des Immunsystems. Dadurch sind oft bei Geschwister-Kindern trotz gleicher Ernährung und Pflege deutliche Abweichungen im Kariesbefall festzustellen.
Die Behandlung der Milchzahnkaries ist anspruchsvoll. Kinder sind von Natur aus unruhig und es bleiben dem Kinderzahnarzt nur kurze, konzentrierte Behandlungszeiträume für die effektive Therapie.
Ein Milchzahn ist wesentlich anders gebaut als ein bleibender Zahn. Er zeichnet sich durch eine verhältnismäßig dünne Hartsubstanz und eine große Pulpa ("Nerv") aus. Dadurch ist fast jede Milchzahnkaries nervnah und gefährdet das Überleben des Nerven.
Wegen der dünnen Wandstärke der Milchzähne kann eine Füllung oft nicht mechanisch verankert werden. Außerdem können die dünnen Zahnwände, die die Füllung halten, beim Kauen abbrechen und dann einen Füllungsverlust auslösen. In vielen Fällen ist auch bei Kindern jedoch die mechanisch verankerte Zementfüllung die Kassenleistung.
Wir empfehlen die Behandlung von Milchzahnkaries mit Komposit, einer Keramik-Kunststoff-Mischung. Kompositfüllungen sind feiner zu verarbeiten, es muss weniger Zahnhartsubstanz geopfert werden und sie werden eingeklebt. Diese Klebung ist zwar schwächer als bei bleibenden Zähnen, hat jedoch nachweislich eine deutlich bessere Haltbarkeit als Zementfüllungen und ist zudem glatter und damit hygienischer. Falls bei gesetzlich versicherten Kindern ein Eigenanteil bleiben sollte, klären wir Sie darüber vor der Behandlung auf.